#8 – Die Magie hinter Musik

Vor einigen Tagen habe ich einen Text verfasst, der aus meiner Sicht die Magie hinter Musik sehr gut wiedergibt. Nimm dir Zeit und lass dich darauf ein:

Ich sitze hier in einem Frankfurter Hotel und es ist Mitternacht. Hinter mir liegt ein Konzert der Böhsen Onkelz – die Band meiner Jugend, die mich bis heute begleitet. Und während ich ihren doch teilweise sehr tiefgründigen Texten gelauscht habe, ging mir so einiges durch den Kopf. So ergeht es mir meistens, wenn ich ihre Konzerte besuche, auch wenn es mittlerweile nicht mehr so häufig vorkommt. 

Aber bevor ich mit dir meine weiteren Gedanken teile, möchte ich dir noch etwas zu dieser Band erzählen und warum sie für mich so eine große Bedeutung hat

Eine Reise in die Vergangenheit

Böhse Onkelz Konzert

Im zarten Alter von 16 (das Bild ist älter, von damals gibt es keins) hatte ich meinen ersten festen Freund. Er war vier Jahre älter und hörte Rockmusik. Bis zu diesem Zeitpunkt konnte ich mit dieser Art von Musik nicht allzu viel anfangen. Ich hatte meistens Bravo Hits laufen, wobei mich die meistens Songs dieser CD’s nicht wirklich interessiert haben.

Aber es war eben in. Meist waren es nur 2 bis 3 Songs, die ich so richtig abgefeiert hab. Mir war nicht klar gewesen, welch Potenzial in Musik liegt und welch große Bedeutung es auf mein Leben haben würde. 

Als mein damaliger Freund mir also ein Lied der Onkelz vorspielte, konnte ich seine Begeisterung kaum nachvollziehen. Was war das für ein Scheiß? Diese schreckliche Stimme… nix für mich. Dachte ich. Doch je öfter ich ihren Songs lauschte, desto mehr spürte ich, wie sie mich in ihren Bann zogen. Diese Scheiß-egal-Stimmung und Ich-mach-mein-Ding-Haltung faszinierte mich. Genau das fehlte in meinem Leben und ich fang an, mich abzugrenzen.

Bis heute lässt sich diese Band nicht von gesellschaftlichen Regeln beeinflussen und bleibt sich selbst treu. Das braucht Mut und Selbstvertrauen, was nur wenige haben. 

Nach einiger Zeit hörte ich den Song „Ich bin dir“ und von da an war es um mich geschehen. Diese Band entführte mich von da an in die Magie der Musik und hat mir dadurch so viele Türen in meinem Leben geöffnet, von denen ich gar nicht wusste, dass sie existieren. Aber dazu ausführlicher in meinem Roman, der voraussichtlich dieses Jahr erscheint. 

Die Angst, die mit dir spielt

Jedenfalls hab ich mich sehr viele Jahre nicht getraut, über diese Leidenschaft und meine Verbindung zu dieser Band zu sprechen. Zu laut war meine Angst abgelehnt zu werden. Immerhin haben die Onkelz viele Neider und hatten lange Zeit schlechten Ruf. Ich hatte Angst, Menschen zu verlieren, wenn ich mich „oute“. Würden sie mich dann ebenfalls in diese Schublade stecken, die gar nicht existierte? Die Welt kann ziemlich fies sein, wenn du dich schwach und einsam fühlst.

Andererseits gab es bestimmte Umgebungen, in denen ich gar kein Problem damit hatte, dazu zu stehen. Denn es war eben auch das optimale Tool, um mich von der Masse und dem Mainstream abzugrenzen. Paradox oder? Aber so sind wir Menschen. Ob wir unser Verhalten jemals verstehen werden? Fraglich. 

Als ich also diese Woche auf dem Konzert in der verschwitzten Masse stand, während draußen 34 Grad herrschten (in der Halle mindestens 40 schätze ich), habe ich all die Menschen um mich herum beobachtet. Die meisten von ihnen trugen sichtbare Narben. Das Leben hatte sie gekennzeichnet. Und dann dachte ich an diese scheinbar perfekten Influencer auf Instagram & Co., die teilweise mit makelloser Haut glänzen. Doch wie realistisch ist das? Tragen wir nicht alle Narben, unsichtbar oder sichtbar? Warum verstecken wir sie? Warum wollen wir sie wegmachen oder beschönigen?

Konzert

Sind es nicht unsere einzigartigen Erfahrungen und unsere Geschichten, die uns einzigartig machen und uns mit den Menschen verbinden, nach denen wir uns so sehr sehnen? 

Es ist an der Zeit…

Warum gehen wir denn auf Konzerte? Um Spaß zu haben, klar. Doch ich bin mir sicher, dass die Tatsache auf Gleichgesinnte zu treffen, eine nicht zu unterschätzende Rolle spielt. Zumindest ist es für mich ein wesentlicher Faktor: ich kann eine Seite an mir ausleben, die sonst nur wenig Platz in meinem Leben hat. Wo ich schon bei meiner zweiten Erkenntnis bin:

An diesem Abend standen ständig große Menschen vor mir und haben mir die Sicht auf die Band versperrt. Bisher dachte ich, dass ich diese Form der Verbindung brauche, damit ich die Songs fühlen kann. Ich brauchte die Körpersprache der Bandmitglieder. Doch dieser kleine Wink des Universums hat mich spüren lassen, dass es a) gar nicht mehr nötig ist, um mich auf die Energie der Live-Musik einlassen zu können und b) dass es für mich gar nicht mehr darum geht, zu inspirierenden Persönlichkeiten aufzuschauen und meinen Akku mit ihrer Energie aufzuladen. Das habe ich über 20 Jahre gemacht. (Fans können für eine Band wahre Energiefresser sein, was vielleicht erklärt, warum viele ein Alkoholproblem haben.)  Nein, mir ist klar geworden, dass es jetzt an MIR ist, andere mit meinen Worten zu berühren und zum nachdenken zu bringen. Vor dieser Verantwortung bin ich sehr lange weggelaufen, war ich es doch gewohnt, anderen den Raum zu geben. Doch das geht nun nicht mehr. Meine Seele will diese Bühne. Jetzt. 

Ich bin jetzt an einem Punkt, an dem ich nicht mehr viel von Außen brauche. All die Jahre, in denen ich so hart an meiner Heilung und Entwicklung gearbeitet habe, haben mich nun soweit gestärkt, dass ich soweit bin. Sicher werden viele Herausforderungen und Ängste auf mich warten. Aber jetzt weiß ich damit umzugehen. 

Und wie heißt es so schön in einem Song der Onkelz:

Angst ist nur ein Gefühl

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